Schmerzfrei…

…so heißt eine neue Kategorie hier, wobei der Begriff “schmerzfrei” nicht unbedingt einen Ist-Zustand, aber doch ganz sicher einen Wunsch-Zustand beschreibt.

Ich habe lange gezögert, ob ich dieses Thema ganz explizit öffentlich machen möchte/soll/darf. Auf der einen Seite möchte ich natürlich nicht als mitleidheischend angesehen werden; auf der anderen Seite sind es oftmals gerade liebe Worte und Zuspruch, die mir mehr helfen, als Pillen. Dazu kommt, dass ich lange Zeit befürchtet habe, dass andere Menschen sich belästigt fühlen könnten, wenn ich von meinen Befindlichkeiten erzähle. Und ich möchte selbstverständlich Freunde auch nicht belasten, möchte nicht, dass sie sich unnötig um mich sorgen, denn sie haben selber ja genug Probleme.

Aber es gibt auch einige Gründe, warum ich über meine Schmerzen öffentlich schreiben darf – vielleicht sogar muss. Schliesslich habe ich im Laufe der letzten 15 Jahre ein paar wirklich gute Strategien entwickelt, wie es sich auch mit Schmerzen gut bis sehr gut leben lässt. Und vielleicht kann ich ja einigen Menschen helfen, indem ich diese Strategien öffentlich mache. Der wichtigste Grund ist aber, dass ich mich schlechter fühle, wenn ich den Schmerz verbergen muss – und darauf habe ich einfach keine Lust (mehr).

5 Gedanken zu „Schmerzfrei…“

  1. lass dich knödeln lilia. da sagst was. nur ja niemanden mit den eigenen “wehwehchen” und “problemchen” belästigen. das geht doch nicht. dann würden wir ja zeigen, dass wir doch nicht so problemlos funktionieren, wie wir jungfrauen es doch gerne möchten. nur uns selber immer schön hintan stellen. erst mal sind andere dinge wichtig, wir selber, wir sind ja nicht so wichtig. und wies uns geht, intressiert eh keinen. ok, wir wissen, dass es uns gut tut, einfach mal dampf abzulassen, uns einfach mal auszukotzen, aber ist das nicht verdammt egoistisch von uns? nee, da ziehen wir uns lieber zurück in unser stilles kämmerchen und leiden vor uns hin, geben uns unseren gedankenspiralen hin, und merken so nicht mal mehr, wie wir uns damit selber noch zusätzlich fertigmachen.

    ach lilia, ich bin so stolz auf dich, dass du den mut für diese kategorie gefunden hast. dass du dich öffnen willst – und ich bin sicher, es werden immer wieder kommentare kommen, ala “hey, mir gehts auch so!” auch wenn es _dir_ dadurch nicht unbedingt besser geht (wobei ich feststellen kann, dass es mir schon hilft, zu sehen, dass es anderen auch mal ähnlich geht wie mir), so kannst du doch anderen helfen, eben dies zu erkennen: dass niemand alleine ist! und diese chance “darfst” den anderen doch nicht entgehen lassen 😉

    lass dich knödeln und drücken, mit deinem “outing” hier machst du mir gerade richtig mut! danke dafür!

    zaubsie

  2. Von mir auch einen Extra-Knuddler für diese Rubrik. Bisher habe ich noch nicht den Mut gehabt im Blog darüber zu schreiben … Warum eigentlich nicht? Wohl auch aus den von dir genannten Gründen … Dabei gehören sie doch zu uns, sind Teil unseres Lebens.

    Ich finde es mehr als hilfreich zu lesen wie du (und vielleicht auch andere?) mit ihren Schmerzen umgehen. Möglicherweise hilft nicht alles bei jedem, aber ein Versuch ist es immer wert, und sie machen Mut, diese Tipps …

    Knuddels Esme

  3. Danke ihr beiden lieben Weibsen – lasst euch drücken und knuddeln. Ihr versteht es, mir Mut zu machen – das ist genau die Art von Hilfe und Unterstützung, die so wertvoll für mich ist *freu*

  4. Zuerst einmal vielen Dank, dass Du auf Deinem Weblog einen Link auf meine Homepage “Drogensumpf” gemacht hast.-Danke!!
    In unserer Welt, das heisst Gesellschaft, muss Mann/Frau immer gut drauf sein. Schön sein und natürlich schlank sein. Und natürlich geht es immer allen gut. Unter dieser Oberflächlichkeit habe ich viele Jahre sehr gelitten. Mit Drogen konnte ich aber vieles zu decken und auch einigermassen ertragen.
    Heute habe ich grossen Respekt vor den Menschen, die über ihre Schmerzen und Gefühle reden können. Das ist für mich ein Zeichen von Stärke. Ich finde es nur stark, wenn es auch im Internet Menschen gibt, die über ihre Schmerzen schreiben.
    Mein Kompliment zu dieser Rubrik.
    Liebe Grüsse.

    Max

  5. Hallo Lilia,

    ich finde es sehr mutig diese Rubrik zu eröffnen. Ich kenne das auch, dass es mir unangenehm ist, Schmerzen zuzugeben. (Ich habe mit Mirgräne und Kopfschmerzen zu tun) weil ich dann das Gefühl habe, versagt zu haben, weil ich das bis jetzt nicht wirklich in den Griff bekommen habe. Von daher ist es eher erleichternd, mitzubekommen, das andere auch nicht immer reibungslos funktionieren. Ich danke Dir.

    Liebe Grüße
    Aruna

Schreibe einen Kommentar