Körper, Geist und Seele

Wenn ich je an dieser Dreiteilung gezweifelt habe, in den letzten Wochen habe ich sie mehr als deutlich spüren können (zu spüren bekommen?). Körperlich geht es mir besch…eiden wie schon lange nicht mehr. Ein Borrelioseschub, aber vermutlich auch eigene Unachtsamkeit, bescheren mir Schmerzen im Bereich von 8/9 auf der Schmerzskala, die bis 10 geht. In den letzten Tagen war es dann soweit, dass mir teilweise die Tränen vor lauter Schmerzen in die Augen schossen, ohne dass ich es hätte verhindern können – oder wollen.

Mein Geist, oder auch Intellekt, versucht mit immer weniger Erfolg die Schmerzen zu akzeptieren und zu ignorieren. Konzentrationsschwierigkeiten kenne ich ja schon und kann sie normalerweise mit Entspannungsübungen beheben, aber in den letzten Wochen war Entspannung auf Grund des hohen Schmerzlevels kaum noch möglich. Dinge, die mir normalerweise leicht fallen, sind zur Zeit nur noch mit viel Anstrengung und Aufwand zu erledigen.

Allein meine Seele hat sich immer wieder über die Probleme erhoben. Sie fand Freude und Erholung in den kleinen Dingen, und fand sogar Kraft, Körper und Geist mit positiven Gefühlen zu streicheln. Zwiegespräche mit den Geschöpfen des Waldes und den Bäumen bauten meine Seele immer wieder auf und halfen ihr, die schwierige Zeit fröhlich und ausgeglichen zu überstehen.

Heute nachmittag bin ich an einen Punkt gekommen, wo ich ernsthaft überlege, was ich in meinem Leben brauche und was nicht. Es gibt Dinge, die viel Kraft verbrauchen, ohne dass ich dafür einen Ausgleich bekomme – das zehrt an meinen ohnehin knappen Resourcen. Vielleicht war meine Sicht durch die Schmerzen getrübt, vielleicht war ich einfach blind – ich habe mich für eine Sache aufgerieben, die mir nur Energie raubte – und raubt. Ich werde in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen müssen, werde Dinge so objektiv wie möglich von allen Seiten betrachten müssen – und fühle mich dazu nicht wirklich in der Lage…. Manchmal ist das Leben echt besch…eiden.