Tage wie dieser

An Tagen wie heute spüre ich die Magie in meinem Leben besonders. Zuerst ein Arztbesuch, der nicht nur positiv war. Wirklich negativ auch nicht – aber so ist das halt manchmal. Es sind noch weitere Blutergebnisse abzuwarten, aber es besteht ein Verdacht auf Hashimoto Thyreoiditis. Wieder einmal eine schwer zu diagnostizierende Krankheit, wieder einmal “nur” unangenehm (bis eklig) und, zum Glück, wieder einmal nicht lebensbedrohlich.

Wieder zu Hause habe ich mich erst einmal ausgeruht und den ganzen Kram bis zur endgültigen Klärung etwas auf Eis gelegt, während ich auf dem Sofa lag und meditierte 😉

Die Postbotin klingelte mich dann sehr ungeduldig wach, was sonst so gar nicht ihre Art ist. Sie hatte ein buntes Päckchen für mich. Schon die Absenderangabe zauberte ein warmes Gefühl in meinen Bauch, und als ich es aufmachte quoll mir ein zarter Traum in blutrot und gold entgegen. Ein wunderschönes Gewand entfaltete sich in meinen Händen und streichelte meine Seele.

Brigids Gewand

Liebe Brigid, ich danke dir von ganzem Herzen – du hast mir damit eine wirklich große Freude gemacht. In Gedanken umarme ich dich, meine Schwester.

Freecycle macht Spaß

Heute haben wir eine “neue” Hollywood-Schaukel bekommen. Vor ein paar Wochen über Freecycle entdeckt und heute abgeholt. Fast um die Ecke (in Celle) wurde sie nicht mehr gebraucht und über die Mailingliste hannover-freecycle angeboten.

Freecycle ist ein tolles Verschenke-Netzwerk, wo Schätze, die nicht mehr gebraucht werden neue Liebhaber finden. Mir gefallen solche Alternativen zu Schrottplätzen oder Warenhäusern – vom Schrottplatz sind die Sachen meist zu schrottig, aus dem Warenhaus zu teuer 😉
Die Freecyle-Seite gibt es leider nur noch in englischer Sprache, die Mailinglisten sind aber deutsch.

Und so sieht es dann aus, wenn der Großbauer von der harten Arbeit (Kartoffeln locken) ausruht:

Faulbär

Sieht die Schaukel nicht toll aus? Bis auf einen kleinen Stockfleck am Himmel und kleine Roststellen ist sie völlig in Ordnung – und absolut 100% kostenlos! *freu*

Gentechnikfreier Mais

Der Großbauer hat vor zwei Wochen vom gentechnikfreien Bantam-Mais gehört und beschlossen, den bau ich auch an. Ich hatte das auch beschlossen und wegen Kommunikationsproblemen haben wir beide ein Samentütchen angefordert – und bekommen.

Es ist wirklich erstaunlich, wie schnell die Körner keimen. Der erste vorwitzige Keim hat schon nach 2 Tagen aus der Erde geguckt – und jetzt sind es schon 8 Keimlinge, die sogar tagsüber schon an die Sonne und frische Luft dürfen.

Maissprieslinge

Wenn alle Körner keimen, werden wir 32 Pflanzen haben. Da gibt es dann genügend Saatgut für das nächste Jahr, und ganz viele leckere Maiskolben zum futtern. Die Kräuter für die Kräuterbutter wachsen auch schon ganz fleißig *schmatz*

Heute vor 16 Jahren…

…um diese Uhrzeit hatte ich seit über 12 Stunden Wehen. Alles, was ich wollte, war nach Hause gehen und etwas essen. Die Hebamme der Nachtschicht hatte um 20:00 Uhr ihre Kollegin abgelöst und half mir als erstes bei einer Dusche. Tagsüber waren die Temperaturen auf fast 40 Grad gestiegen und selbst in der Nacht war es noch drückend heiß. Auf der Entbindungsstation waren alle Türen und Fenster geöffnet, um jeden Windhauch einzufangen – geholfen hat es nicht viel.

Emary, meine Hebamme, stammte aus Ghana und hatte dort noch bei ihrer Tante ihren Beruf gelernt, bevor sie mit ihren Eltern nach England auswanderte. Und auch dort machte sie eine Ausbildung zur Hebamme – eine nicht so umfassende, wie sie mir erzählte. Emary erzählte mir viel in dieser Nacht – sie schwärmte von der Art der Geburtshilfe, die sie in Ghana kennengelernt hatte. Statt Atemübungen sangen wir Lieder aus ihrer Heimat, deren Text ich nicht wirklich verstand, die aber sehr beruhigend wirkten. Sie half mir immer wieder halbwegs bequeme Positionen zu finden und zeigte mir, wie frau auf allen vieren einen Bauchtanz machen kann. Ich bin mir bis heute nicht sicher, was mehr entspannte – der Tanz oder die Lachanfälle, die unsere “Bemühungen” begleiteten.

Auch heute war es sehr warm und drückend. Ich hatte mich schon so auf meine Hängematte gefreut, schaffte es dann aber kaum bis aufs Sofa. Es war wieder einmal ein Tag, wo ich am liebsten so lang mit dem Kopf gegen eine Wand gelaufen wäre, bis der Schmerz nachlässt. Und so bin ich zwischen Bett und Sofa gependelt und habe gehofft, dass die Schmerzen aufhören. Im Vergleich zu den heutigen Schmerzen waren die Wehen eine Kleinigkeit – nicht, weil die Schmerzen heute so stark waren (waren sie gar nicht), sondern weil frau bei Wehen weiß, dass sie irgendwann aufhören. Und so habe ich heute viel Zeit gehabt, über diesen Tag vor 16 Jahren nachzudenken – mich an das schönste Erlebnis meines Lebens zu erinnern.

Ein paar Stunden noch, dann war es soweit. Am 4. Mai 1990 um 01:20 Uhr ist mein Sohn auf diese Welt gekommen. Nicht ganz ohne Probleme, nicht ganz ohne Schmerzen – aber trotzdem ist dieses Erlebnis mit jedem Jahr bedeutsamer und schöner für mich geworden.

Der Rasen verschwindet

So langsam entwickelt sich Matthias zum Großbauern *g*
Immer mehr Rasenfläche verschwindet und Gemüsebeete entstehen. Die Kartoffeln sind schon im vorderen und linken Beet gesetzt – und wenn die abgeerntet sind, sollen da fürs nächste Jahr Erdbeeren hin. Im rechten Beet hat der Bauer Rauke, Schnittsalat und Mangold gesät. Ich bin ja wirklich gespannt, wie Mangold schmeckt und ob wir in ihn mögen…

Unser Kater hat das “benetzte” Beet auch schon gedüngt – durch das Netz hindurch ein Loch gescharrt, reingepuschert und wieder zu gescharrt – und alles, ohne das Netz kaputt zu machen *g*

4 beete

Hier ziehen Lilly und Matthias die Schnur für die Beetumrandung. Auf einen 40 cm breiten Streifen werden Nematodenkiller gesät. Genaues steht auf der Packung nicht drauf, aber auf dem Bild sind Tagetes, Kapuzinerkresse und Ringelblumen. Um Tagetes und Kapuzinerkresse musste ich vor 4 Wochen noch kämpfen, weil Matthias “das Zeugs” nicht in seinem Garten wollte – und das Ringelblumenbeet ist vor 4 Jahren entfernt worden “son Unkraut” mochte der Bauer nicht. *g*

So, und nu geh ich auch raus in den Garten. Das Wetter sieht zwar immer noch wärmer aus, als es ist, aber die Vogelscheuche muss fertig werden.